dice.camp is one of the many independent Mastodon servers you can use to participate in the fediverse.
A Mastodon server for RPG folks to hang out and talk. Not owned by a billionaire.

Administered by:

Server stats:

1.7K
active users

#glorantha

3 posts3 participants0 posts today

Mehr über Farast Sturmfreund findest Du auf Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier. Mögliche Spoiler für Abenteuer aus dem RuneQuest Starter-Set.

Wie Du dich erinnern magst, befanden wir uns tief in den Regenbogenhügeln, in einer ausgedehnten Höhlenkammer, umringt von zahllosen leuchten Augen in der Finsternis um uns. Ratten. Es waren sehr viele und ich kann dir berichten, man konnte sie riechen – der Geruch von Rattenmist war mir nur zu vertraut und eine dichte Schicht ihres Drecks backte den Höhlenbogen. Ich habe keine Liebe für Ratten, aber hier erwiesen sich nicht als Bedrohung: Sie hielten sich in der Finsternis außerhalb des Lichts unserer Fackeln. Farnan von den Sambari warf seine Fackel so weit er konnte, um die Größe der Kammer zu bestimmen. An der Ostseite der gelbbraun gefleckten Kammer konnten wir eine dunkel schimmernde Wasserfläche sehen (Die Regenbogenhügel haben ihren Namen von den wechselnden bunten Farben des Gesteins, aber das hast du dir bestimmt schon selbst gedacht).

Wir hatten beim Betreten der Kammer ein kleines, nichtmenschliches Skelett entdeckt. Ich sagte, dass es sich um einen Trolling handelte, weil ich mich ein bisschen mit Trollen auskannte, wie du weißt: Man erkennt sie an der Kopfform und vor allem an den Zähnen. Das kleine Skelett hatte ein paar Münzen und ein krude gearbeitetes Wurfmesser dabei, dazu noch ein paar Stücke eines weichen, dunklen Metalls. Es war kein Eisen, denn wie die anderen älteren Völker fürchten Trolle das Metall der Menschen. Wir fanden noch mehr Skelette – einen Menschen in einer alten, aber gut erhaltenen Bronzerüstung und das eines Molchlings, das einen Arm aus Marmor dabei hatte, dessen Hand mit Schwimmhäuten ausgestattet war. Uns fiel auf, dass die Ratten einen noch größeren Bogen um dieses Skelett machten. Den Arm nahm ich mit. Ich hatte das Gefühl, jemand könnte das Kunstwerk vermessen und sonderlich schwer war das kleine Ding nicht.

Im Norden der Kammer entdeckten wir einen Ausgang, aber dieser war s niedrig beschaffen, dass die größeren unter uns kaum hindurch passen wurden – wenn das gelingen sollte, müssten wir auf Knien durch den Rattendreck kriechen. Wir beschlossen einhellig, lieber einen anderen Weg zu finden.

Wir gingen zurück und wählten einen anderen Weg in den Norden, der ein wenig anstieg. Irgendein Gefühl ließ uns vorsichtig werden und wir bereiteten uns auf einen Kampf vor und auch ich wirkte einen Schutzzauber, der meine Rüstung verstärkte.

Unser Sorgen waren nicht unberechtigt, denn als wir weiter vorgehen wollten, hörte ich hinter der nächsten Biegung das unverwechselbare Geräusch einer Metallklinge, die aus ihrer Scheide gezogen wird.

„Heda!“ rief ich. „Wir wollen euer Blut nicht.“

Und nach einer Weile, eine leise, wispernde Stimme: „Geht weg!“

Es kostete mich ein paar meiner Rationen, um die Trollinge – wie alle ihres Blutes ständig hungrig – aus dem Dunkel hervorzulocken. Sie wirkten aus der Nähe nicht bedrohlicher als ihre Stimmchen, aber wir wussten alle besser, dass Trollinge in großer Zahl nicht zu unterschätzen sind. Unter anderem deshalb, weil große Trolle unweigerlich in ihre Nähe zu finden waren. Nach kurzer Zeit fassten sie genug Vertrauen, um ihre Anführerin zu holen: Ihre Mutter, Slud – einen wahrlich mächtigen Höhlentroll! Die Höhlentrolle vertragen Licht noch schlechter als ihre Verwandten und sie noch stärker als Dunkeltrolle, dafür sind sie nicht klug und leben in der Wildnis wie Tiere. Slud sprach mit uns, in einfachen Worten und kurzen Sätzen, aber wir nahmen sie ernst, nicht zuletzt wegen des enormen Knüppels in ihrer riesigen Faust!

Sie berichtete von ihrem Gefährten, Weissauge dem Banditen. Eigentlich hatte Weissauge mit Abenteurer ein Abkommen geschlossen und die Überfälle auf Apfelallee und andere Siedlungen hätten aufgehört, sie hätten ihren Teil eingehalten. Aber die Dinge hätten sich geändert, Weissauge sei entführt worden – von Cha’rest – einem Monster, „wie ein Molchling, viel größer und ein bisschen wie ein Drache!“ Ich schaute in die Runde – Farnan, Sarnonil und Vostor hatten ebenso wenig wie ich auch nur die geringste Ahnung, über welche Art Ungetüm Slud sprach. Aber wir hatten keinen Grund, an Sluds Geschichte zu Zweifeln und wenn es sein musste, konnten wir immer noch gegen sie und die Trollinge kämpfen – aber ich hatte nicht gelogen, mir stand der Sinn nicht nach sinnlosem Gemetzel und wir brauchten Verbündete viel mehr als Blutvergiessen. Sie schien uns zu vertrauen und riet uns, die Molchlinge auf unsere Seite zu bringen. Diese sollten ihre Siedlung im Osten der Höhlen haben, zu der es zwei Zugänge gebe – eine an Land, eine im Wasser.

Die Höhle gabelte sich an einer Stellen, an der durch ein kleiner Bach durch sie lief – es schien, als seien wir auf dem richtigen Pfad. In einer Richtung konnten wir drei der großen Felsenechsen sehen, die wir am Eingang besiegt hatten – aber der Schamane ließ uns noch einmal hinschauen und wir sahen, dass die drei Echsen ein wenig farblos und durchscheinend wirkten – es waren Geister! Wir nahmen den anderen Weg, auf dem wir einen menschlichen Schädel fanden, der mit Edelsteinen besetzt war. Leider konnten wir ihn nicht aus seiner Nische bergen, ohne ihn zu beschädigen. Bei Orlanth, ich hatte kein gutes Gefühl dabei, das Ding mitzunehmen! Die Echsengeister bewegten sich in unsere Richtung und wir machten, dass wir weiter kamen.

Wenige Schritte weiter traten wir in eine andere große Höhlenkammer mit rötlich-orange gefärbten Wänden.

Farnan wisperte uns zu, dass er eine mächtige Geisterpräsenz spürte, aber da hatte ich Dunas aufgestelltes Nackenfell gesehen. Uns bot sich uns ein Anblick, den ich bis zu meinem Tod nicht vergessen werde: Die Wände schienen aus sich heraus zu glühen und den Raum in warmes Licht zu tauchen. Der Boden bestand aus Sand und ich sah dort große Eier vergraben, neben einer Vielzahl von jungen Felsenechsen. Da waren ein Haufen großer Knochen. Über dem Gerippe erhob sich weit aufgerichtet die geisterhafte Erscheinung einer gewaltigen Felsenechse, mindestens fünfmal größer als alle die ich zuvor gesehen hatten mit einem dicken, vorstehenden Bauch.

Eine Stimme hallte uns entgegen: „Bleibt fern! Dies ist ein mächtiger, ein heiliger Ort, geht fort! Ich will euch nichts Böses! Oder die Furien werden euch verfolgen bis zu eurem Ende und die Götter werden eure Seelen für die Entweihung verfluchen! Hört auf mich und zieht euch zurück, solange ihr könnt!“

Farnan flüsterte uns zu, dass es sich hier wohl um den Geist einer Echsenahnin handeln musste, einer mächtigen Präsenz und das müssten ihre Gebeine sein. Es sei ohne jeden Zweifel ein heiliger Ort, aber in unseren Herzen wussten wir das alle . Mich erfüllte ein unendlich tiefes Gefühl der Traurigkeit, das ich mir nicht erklären konnte. Ich habe nie mit meinen Gefährten darüber gesprochen, aber wenn ich zurückdenke, kommt es zurück und so ist es in diesem Moment.

Wir zogen uns zurück und dabei konnten wir nicht verhindern, in einen Kampf mit den Wächtergeistern zu geraten. Geisterkampf kann ich nur schwer erklären, das soll Farnan oder einer seines Stands machen – ich weiss nur, dass jeder Treffer der Geister uns eigene magische Energie kostete. Gut, dass wir unseren eigenen Schamanen dabei hatten und Duna noch zur Verstärkung helfen konnte – auch Vostor bewies, wie stark sein Geist war – mein Respekt für die Tapferkeit des Lunaren wuchst an diesem Tag erneut. Seine Götter mögen unsere Feinde sein, aber dieser Krieger war ein mutiger Mann!

Wir blieben am Ende siegreich, aber Saronils blutender Arm brachte uns allzu deutlich ins Gedächtnis, dass es auch im Geisterkampf um Leben und Tod gehen kann. Ich konnte seine Wunden durch meine eigene Geistermagie heilen.

Die drei Echsengeister waren Echos des Ahnengeistes, sagte Farnan. Ich habe bis heute nicht verstanden, was er damit meinte. Sie verblichen nach unserem einfach ins Nichts, ohne dass wir sie in Gegenstände binden konnten, um sie für unsere Zwecke zu verwenden. Nichts wurde uns gegönnt.

Wir liefen beinahe in den Hinterhalt der Molchlinge, als wir den freien Durchgang durchschreiten wollten. Ein paar von uns haben scharfe Augen, zum Glück!

Aber davon berichte ich beim nächsten Mal.

#pnpDe #RuneQuest #Glorantha